Vor dem Spiel
- Ich sorge dafür, dass die Gruppe ein für sie passendes Spiel auswählt.
- Wenn ich einige der verfügbaren Spiele kenne und die Gruppe einschätzen kann, gebe ich Tipps zur Spieleauswahl.
- Falls ich Spiele mitgebracht habe, stelle ich sie kurz vor und sage dabei nach Möglichkeit etwas zu Thema, Komplexität, Spieldauer und Spielerzahl. Ich sage auch, wie gut ich die Regeln kenne, damit die Gruppe weiß, ob vor dem Spiel eine Regel-Einarbeitungs-Session ansteht.
- Ich versuche nicht, der Gruppe ein Spiel aufzudrücken, nur weil ich es unbedingt spielen will.
- Egal ob Erklärer oder Zuhörer – ich erarbeite mir die Regeln gemeinsam mit der Gruppe.
- Ich schalte nicht zwischendurch ab und beschwere mich dann, dass die Regeln zu komplex sind. Wenn ich eine Pause brauche, sage ich das – die Chancen sind hoch, dass die anderen sie auch brauchen.
- Ich erkenne an, dass man die Regeln kennen muss, bevor man losspielt – „lasst uns doch einfach anfangen zu spielen“ ist in den allermeisten Fällen nicht konstruktiv.
- Falls ich der Regelerklärer bin, versuche ich, möglichst strukturiert zu erklären, um es den anderen Mitspielern leicht zu machen, die Regeln zu erfassen. Beispielsweise kann ich mit einem Überblick beginnen, in dem ich in das Thema, das Spielziel und die Siegbedingungen zusammenfasse. Danach kommt ein grober Überblick über den Ablauf einer Spielrunde. Erst danach gehe ich die Schritte im Detail durch und fasse zwischendurch auch immer kurz das zuvor Erklärte zusammen.
Falls ich merke, dass meine Erklärung in dieser Gruppe nicht funktioniert, gebe ich die Erklärerrolle bereitwillig ab oder biete an, dass die Gruppe sich die Regeln anhand des Regelhefts erarbeitet.
Während des Spiels
- Ich kann zwischen Spiel und Realität unterscheiden.
- Wenn ich jemanden im Spiel angreife, dann weil es spielerisch sinnvoll ist, nicht weil ich mit ihm persönlich ein Hühnchen zu rupfen habe.
- Wenn ich von jemandem im Spiel angegriffen werde, dann darf ich mich im Spiel darüber ärgern. Wenn das Spiel vorbei ist, ist auch der Ärger passee.
- Trashtalk ist in den meisten Gruppen OK, persönliche Beleidigungen sind nie OK.
- Mein Partner ist ein Mitspieler wie jeder andere auch – ich werde ihn nicht anders behandeln als die anderen Spieler.
- Ich bleibe körperlich und geistig beim Spiel.
- Mir ist bewusst, dass mein Verhalten einen Einfluss auf meine Mitspieler und deren Spielerlebnis hat. Falls ich doch mal was auf meinem Handy machen oder vom Tisch aufstehen muss, habe ich einen guten Grund und teile ihn ungefragt mit.
- Ich versuche, auch vom Kopf her dabei zu bleiben, während die anderen dran sind. Falls ich damit Schwierigkeiten habe, thematisiere ich das in der Gruppe – die Chancen sind hoch, dass die anderen diese Schwierigkeiten auch haben.
- Ich versuche, das Spiel bis zum Ende mitzuspielen oder, falls für mich absehbar ist, dass ich das nicht kann, so früh wie möglich auszusteigen (idealerweise spätestens nach der Regelerklärung).
- Ich versuche, meine Nachdenkzeiten kurz zu halten.
- Mir ist bewusst, dass lange Nachdenkzeiten („Analyse-Paralyse“) für die anderen Mitspieler sehr langweilig sind und den Spielfluss stören.
- Was (zu) „lang“ ist, bestimmt die Gruppe gemeinsam. Möglicherweise hat auch die Spielregel eine Meinung dazu.
- Ich akzeptiere Maßnahmen, die die Nachdenkzeiten begrenzen (z.B. Timer).
- Falls ich bei einem wichtigen Zug doch mal etwas länger brauche, dann kommuniziere ich das klar und früh, und die Gruppe wird es wahrscheinlich akzeptieren.
- Der Zufall hasst mich nicht.
- Ich darf ihn aber schon hassen, sehe jedoch keine Verschwörung dahinter.
- Ich versuche, schlechte Laune loszulassen.
- Entweder behalte ich sie für mich, oder ich bitte die Gruppe darum, mir zu helfen, sie zu bekämpfen.
- Ich werde sie nicht an der Gruppe, an einzelnen Mitspielern oder am Spiel auslassen.
- Dazu gehört auch schlechte Laune, die durch das Spiel entstanden ist!
- Ich gehe mit dem Spielmaterial sorgsam um.
- Karten haben nach dem Spiel so viele Knicke wie vorher, die Anzahl der Marker hat sich nicht verändert, das Spielbrett ist noch heil, trocken und unverbogen.
- Essen und Trinken am Spieletisch sind in dem Maße OK, wie Gastgeber und Spielebesitzer es sagen.
- Ich trinke beim Spielen Alkohol nur in Maßen, wenn überhaupt.
- Es gibt nur wenige Brettspiele, die besser werden, wenn man betrunken ist, und die Mitspieler haben weniger Spaß am Spiel, wenn ein Spieler nur noch Zufallsfaktor ist.
Nach dem Spiel
- Ich helfe beim Auf- und Abbau des Spiels mit.
- Beim Aufbau sagt mir der Regelerklärer wahrscheinlich, was zu tun ist.
- Beim Abbau arbeiten alle zusammen, damit das Spiel wieder so verpackt ist, wie es war.
PS: Freue mich über Feedback, falls das jemand liest 🙂
Hi,
mir fehlt den punkt:
wenn das Spiel noch nicht gewählt ist, gebe ich konstruktive Hinweise welche Spiele in Frage kämen. Ich versuche nicht meine Spiele aufzudrücken. wenn ich ein Spiel anbiete, sage ich auch ehrlich wie gut ich die Regeln kenne. es gibt Leute, die kein Regeln lesen mögen.
Hi Guillaume, guter Punkt, ich hab’s mal mit aufgenommen (und dem Ganzen gleich ein bisschen mehr Struktur verpasst) 🙂